Anerkennung, Offenbach, Ledermuseum, 2024
Das Deutsche Ledermuseum in Offenbach hat sowohl historisch als auch kulturell eine große Bedeutung für die Stadt. Um das Museum zukunftsfähig zu gestalten und die Besucher stärker in das kulturelle Erbe einzubinden, sind Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen geplant.
Städtebau
Das Museum liegt in zentraler Lage, in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum. Vom Platz des 8. Mai aus, der von zwei symmetrischen Rasenplateaus flankiert wird, rückt das Bestandsgebäude zurück. Diese Rasenflächen rahmen die Zentralperspektive auf das Eingangsportal und verstärken dessen wuchtige Erscheinung. Der Wunsch, für dieses Museum eine einladende Geste zu schaffen, die alle Besucher willkommen heißt, hat uns dazu veranlasst, architektonische Maßnahmen zu ergreifen, um das Ensemble in ein neues Licht zu rücken. Ein verglastes Eingangsportal grenzt sich von dem massiven Bestandsportals ab und schafft Transparenz, Offenheit und Zugänglichkeit.
Um die Präsenz des Museums im städtischen Raum zu verstärken, wird es um einen Pavillon erweitert, der an das historische Flügelgebäude von 1861 erinnert.
Der Pavillon schiebt sich bis zur Frankfurtersrtraße vor und flankiert den Platz,
sodass die Passanten entlang des Pavillons zum Haupteingang des Museums geleitet werden. Durch die damit einhergehende Verkleinerung des Platzes gewinnt dieser an Maßstäblichkeit, was die Aufenthaltsqualität erhöht und eine einladende Atmosphäre schafft.
Freiraum
Durch den Pavillon erhält der Platz des 8. Mai eine neue Gestaltung und eine klare Raumkante, die vom Pavillon, dem neuen Nachbargebäude mit Café und dem historischen Museumsgebäude eingefasst wird. Die Rasenplateaus werden auf der einen Seite vom Pavillon und auf der anderen Seite von einem Baumhain überlagert, der die Geschichte der Plateaus weitererzählt und sie neu kontextualisiert. Der Weg aus dem wilden Verband der Steinplatten bleibt erhalten. Der Baumhain, der auf einer wassergebundenen Decke angelegt ist, wird von zwei Wasserbecken gesäumt. Das angenehme Rauschen des Wassers dämpft den Straßenlärm, und die Verdunstungskühle trägt zu einem angenehmeren Klima bei. Die freie Bestuhlung und der Halbschatten der Bäume laden zum Verweilen ein und schaffen einen Platz für gemeinschaftliches Kaffeetrinken – sowohl für das Café im Pavillon als auch für das Café im Nachbargebäude und für Passanten, die dort verweilen möchten.
Ort | Offenbach |
Jahr | 2024 |
Auszeichnung | Anerkennung |
Mit | kbnk Architekten Hamburg |
Auslober | Stadt Offenbach |
Typ | Realisierungswettbewerb |